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Lieder unserer Absolvia Hof

Absolv bin ich und will es sein solang mein Auge glüht,
solange noch durch meine Brust ein Lebensodem zieht!
Absolv bin ich und ruf es laut, ich schwörs mit Herz und Hand,
¦: drum schlingt sich auch um meine Brust mein weiß-grün-weißes Band. :¦

Manch andrer lebt in Überfluß er lebt in Saus und Braus
und trinkt zum wahren Überdruß den Freudenbecher aus.
Ich tausch um nichts in dieser Welt mit ihm um diesen Tand,
¦: denn mir geht über Gut und Geld mein weiß-grün-weißes Band. :¦

Und wenn ich einst gestorben bin und liege tod im Schrein,
ein braver Bursch bin ich gewest..., will's auch im Tod noch sein!
Setzt mir auf's Haupt mein Cerevis, den Schläger in die Hand
¦: und schlingt um meine kalte Brust mein weiß-grün-weißes Band. :¦

Komponist: BB Georg Schwarz, Text BB Peter Schimmel

Auf Brüder, lasst die Gläser klingen, zum Wohl ABSOLVIA!
Das weiß-grün-weiße Band der Treue eint uns fern und nah,
wir schwörn'n bei Schläger und Kommersbuch heute wieder neu,,
ewiglich woll'n wie bleiben unser'n Farben treu!

Wir wollen fest zusammen halten! In Freud und auch in Lied,
Hofer Absolven kann nichts trennen, heut und allezeit,
im Bund der weiß-grün-weißen Farben reicht die Bruderhand,
fest soll uns stets umschlingen, das Absolvenband.

Auf Absolvias brave Söhne, auf zum Feste Mann an Mann,
euer Jubelsang ertöne, aus des vollen Herzens Klang.
Denn vor Zeiten treu und bieder, haben Jünger sich geschart,
¦: die gepfleget deutsche Lieder, die gepfleget Burschenart.

Um ihr Beispiel nun zu ehren, um uns selber treu zu sein,
feiern wir den Tag, den hehren Jubeltag, mit Melodein.
Die Absolvia windet Kränze, weiß-grün-weiß in seltner Pracht,
¦: vor nun ... Jahren lenzte unser Bund zum Licht durch Nacht.

Weiß-grün-weiß, du heil'ges Banner, um dich scharen wir uns heut;
schwören feierlich einander, dass du seist für alle Zeit,
über dich wölbt sich der Himmel, in der allerschönsten Pracht,
¦: Heimat schütze deine Wimpel, bleib ein Hort in jeder Nacht.

Und Absolvia bleib erhalten, in der Treue liegt der Sieg,
lassen wir sie ferner walten, Zwist und Hader unterlieg.
Einigkeit sei die Deviese, Einigkeit sie hält uns nah,
¦: jeder Becher sich ergieße mit dem Ruf: "Absolvia!".

Nun winkt uns wieder eine hehre Stunde, die frohem Schaffen ist geweiht und jede Brust herum in unserer Runde ist tief erfüllt von Seligkeit. Wir haben uns ja wiederum gescharet um unser schönes, leibliches Panier,
|: das wir seit langer Zeit uns treu bewahret, und das uns glänzet für und für. :|

Ja, dir, herrlich weiß-grün-weißem Bande, dir bring ich heut ein feurig Lied, das heiß voll Jugendkraft entbrannte, dem Herzen, das für dich nur glüht. Ich bleibe dir „Absolvia“ treu im Leben und denke bis zum Tode dankbar dein,
|: was du auch willst, dir muss ichs freudig geben, o Wonne! dir mein Tun zu weihn. :|

Doch auch der lieben Vaterstadt erklinge ein lauter Sang, der freudig schallt; geflügelt durch den weiten Saal er dringe, auf dass es kräftig widerhallt. Stadt Hof soll leben, lasset uns doch feiern die schöne Stadt an Saales grünem Strand,
|: sie blühe! Und ein Hoch dem Land der Bayern und auch ein Hoch dem Vaterland. :|

Als deutscher Jüngling halt ich hoch die Liebe, sie, die erhebt des Mannes Wert; darum lass uns folgen unsrem Herzenstriebe und singt dem Mädchen, das ihr ehrt, auf, Sänger! Singet mächtig, lasst es dröhnen, das hehre Lied mit wucht’ger Donnermacht,
|: die liebes Mädchen, meiner treuen Schönen, dir sei der kräft’ge Schluck gebracht. :|

Seid einig, Brüder! Einig wolln wir leben, die Eintracht wohn in dem Verein; denn kann es wohl was Schönres, Edlers geben, als jeder Freund zum Freund zu sein. Auch liebt von eurem Bunde die Gesetze und seid bemüht getreulich jederzeit,
|: dass niemand seinen heilgen Ernst verletze, nur zum Gehorsam seid bereit. :|

Nun lasst uns alles recht zusammenbringen: Dich Banner, Vaterstadt und Maid, dich will ich ewig lieben und dir singen dies freudig Lied zur Herrlichkeit. Und was wir singen, wolln wir auch ehren, und was wir ehren, bleibet uns auch treu,
|: auf dieses, Brüder, hin lasst uns nun leeren auch dieses volle Glas aufs neu! :|

Präsidium:
Sind die Stoffe parat?

Corona:
Sunt!

Präsidium:
Corona ad pedes!

Ad exercitium salamandri

Ad 1 - 2 - 3
von 1 – 3 wird mit den Gläsern auf dem Tisch im Uhrzeigersinn gerieben.

Ad 1 - 2 - 3
Nochmals reiben.

Ad 1 - 2 - 3
Bei 1 den Deckel des Glases öffnen, bei 2 das Glas an die Magenhöhe, bei 3 das Glas in Brusthöhe.

Bibite!
Die Gläser werden ausgetrunken.

Bibite ad ex!
Auch wenn das Glas noch nicht ausgetrunken ist, wird jetzt das Trinken beendet.

1 – 2 – 3
Bei 1 Glas in Brusthöhe, bei 2 Glas in Magenhöhe, bei 3 das Glas auf den Tisch schlagen.

1 – 2 – 3
Von 1 bis 2 mit dem Glas auf dem Tisch trommeln, bei 3 das Glas auf dem Tisch aufschlagen.

1 – 2 – 3
Bei 1, 2 und 3 jeweils das Glas auf den Tisch schlagen.

1 - 2 – 3
Bei 1 und 2 das Glas in der Hand halten, bei 3 das Glas auf den Tisch schlagen.

Salamander ex gerieben zu Ehren unserer Absolvia Hof!

Die Chargia gestattet sich nachzuziehen!
Solange die Chargia nachzieht bleibt die Corona stehen.

Sedeatis, Silentium ex - colloquium!

Wohlauf, die Luft geht frisch und rein, wer lange sitzt muß rosten;
den allerschönsten Sonnenschein läßt uns der Himmel kosten.
Jetzt reicht mir Stab und Ordenskleid der fahrenden Scholaren,
ich will zu guter Sommerzeit ins Land der Franken fahren!
¦: valleri, vallera, :¦, ins Land der Franken fahren!

Der Wald steht grün, die Jagd geht gut, schwer ist das Korn geraten;
sie können auf des Maines Flut die Schiffe kaum verladen.
Bals hebt sich auch das Herbsten an, die Kelter harrt des Weines;
der Winzer Schutzherr Kilian beschert uns etwas Feines.
¦: valleri, vallera, :¦, beschert uns etwas Feines.

Wallfahrer ziehen durch das Tal mit fliegenden Standarten,
hell grüßt ihr doppelter Choral den weiten Gottesgarten.
Wie gerne wär ich mitgewallt, ihr Pfarr' wollt mich nicht haben!
So muß ich seitwärts durch den Wald als räudig Schäflein traben.
¦: valleri, vallera, :¦, als räudig Schäflein traben.

Zum heilgen Veit von Staffelstein komm ich emporgestiegen
und seh' die Lande um den Main zu meinen Füßen liegen.
Von Bamberg bis zum Grabfeldgau umrahmen Berg und Hügel
die breite stromdurchglänzte Au, ich wollt, mir wüchsen Flügel!
¦: valleri, vallera, :¦, ich wollt, mir wüchsen Flügel!

Einsiedelmann ist nicht zuhaus, dieweil es Zeit zu mähen;
ich seh' in an der Halde draus bei einer Schnitt'rin stehen!
Verfahrner Schüler Stoßgebet heißt: Herr gieb uns zu trinken!
Doch wer bei schöner Schnitt'rin steht, dem mag man lange winken.
¦: valleri, vallera, :¦, dem mag man lange winken.

Einsiedel, das war mißgetan, daß du dich hubst von hinnen!
es liegt, ich sehs dem Keller an, ein guter Jahrgang drinnen.
Hei-ho! die Pforten brech ich ein und trinke, was ich finde.
Du heilger Veit von Staffelstein, verzeih mir Durst und Sünde!
¦: valleri, vallera, :¦, verzeih mir Durst und Sünde!

Die fränkischen Zusatzstrophen

O heilger Veit von Staffelstein, beschütze deine Franken
und jag die Bayern aus dem Land! Wir wollen's ewig danken.
Wir wollen freie Franken sein und nicht der Bayern Knechte.
O heilger Veit von Staffelstein, wir fordern unsre Rechte!

Napoleon gab als Judaslohn - ohne selbst es zu besitzen -
unser Franken und eine Königskron seinen bayrischen Komplizen.
Die haben fröhlich dann geraubt uns Kunst, Kultur und Steuern,
und damit München aufgebaut. Wir müssen sie bald feuern!

Drum, heilger Veit von Staffelstein, Du Retter aller Franken:
Bewahre uns vor Not und Pein, weis Bayern in die Schranken!
Wir woll'n nicht mehr geduldig sein, denn nach zweihundert Jahren,
woll'n wir - es muß doch möglich sein - durch's freie Franken fahren!

Studentenlieder I

O alte Burschenherrlichkeit! wohin bist du verschwunden?
Nie kehrst du wieder, goldne Zeit, so froh und ungebunden!
Vergebens spähe ich umher, ich finde deine Spur nicht mehr.
¦: O jerum, jerum, jerum, o quae mutatio rerum. :¦

Den Burschenhut bedeckt der Satub, es sank der Flaus in Trümmer,
der Schläger ward des Rostes Raub, erblichen ist sein Schimmer,
verklungen der Kommersgesang, verhallt Rapier und Sporenklang.
¦: O jerum, jerum, jerum, oquae mutatio rerum. :¦

Wo sind sie, die vom breiten Stein nicht wankten und nicht wichen,
die ohne Spieß bei Scherz und Wein den Herr'n der Erde glichen?
Sie zogen mit gesenktem Blick in das Philisterland zurück.
¦: O jerum, jerum, jerum, oquae mutatio rerum. :¦

Da schreibt mit finsterm Amtsgesicht der eine Relationen,
der andre seufzt beim Unterricht und der macht Rezensionen,
der schilt die sündge Seele aus, und der flickt ihr verfallnes Haus.
¦: O jerum, jerum, jerum, oquae mutatio rerum. :¦

Allein das rechte Burschenherz kann nimmermehr erkalten;
im Ernste wird, wie hier im Scherz, der rechte Sinn stets walten;
die alte Schale nur ist fern, geblieben ist uns doch der Kern,
¦: und den laßt fest uns halten, und den laßt fest uns halten, :¦

Drum Freunde! reichet euch die Hand, damit es sich erneue,
der alten Freundschaft heilges Band, das alte Band der Treue.
Klingt an und hebt die Gläser hoch, die alten Burschen leben noch,
¦: noch lebt die alte Treue, noch lebt die alte Treue, :¦

Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten,
sie fliegen vorbei, wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen,
es bleibet dabei. Die Gedanken sind frei!

Ich denke, was ich will und was mich beglücket,
doch alles in der Still und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begehren kann niemand verwehren.
Es bleibet dabei: die Gedanken sind frei!

Sperrt man mich gleich ein in finsteren Kerker,
so sind es doch nur vergebliche Werke;
denn meine Gedanken zerreißen die Schranken
und Mauern entzwei: die Gedanken sind frei!

Drum will ich auf immer den Sorgen entsagen
und will mich auch nimmer mit Grillen mehr plagen.
Man kann ja imm Herzen stets lachen und scherzen
und denken dabei: die Gedanken sind frei!

Ich liebe den Wein, mein Mädchen vor allen,
sie tut mir allein am besten gefallen.
Ich bin nich: alleine bei meinem Glas Weine:
mein Mädchen dabei, die Gedanken sind frei.

Dort Saaleck, hier die Rudelsburg und unten tief im Tale
da rauschet zwischen Felsen durch die alte liebe Saale;
und Berge hier und Berge dort zur Rechten und zur Linken;
¦: die Meinels Bas, das ist ein Ort zum Schwärmen und zum Trinken :¦

Das wissen die Studenten auch in Jena und in Halle
und trinken dort nach altem Brauch im Hof und auf dem Walle.
Umringt von moosigem Gestein wie klingen da die Lieder!
¦: Die Saale rauscht so freudig drein, die Berge hallen wider :¦

O Vaterland, wie bist du schön mit deinen Saatenfeldern,
mit deinen Tälern, deinen Höhn und all den stolzen Wäldern!
O Vaterland, drum wollen wir dir unsre Lieder singen,
¦: zu deinem Preise sollen hier lau Herz und Becher klingen :¦

Wie tönet das ins Tal hinein vom Felsen hoch hernieder,
die Saale rauscht so freudig drein, die Berge hallen wider;
und Berge hier und Berge dort zur Rechten und zur Linken;
¦: die Meinels Bas, das ist ein Ort zum Schwärmen und zum Trinken :¦

¦: Gaudeamus igitur, juvenes dum sumus; :¦
post post jucundam juventutem, post molestam senectutem
¦: nos habebit humus :¦

¦: Ubi sunt, qui ante nos in mundo fuere? :¦
Vadite ad superos, transite ad inferos,
¦: ubi jam fuere :¦

¦: Vita nostra brevis est, brevi finietur :¦
venit mors velociter, rapid nos atrociter,
¦: nemini parcetur :¦

¦: Vivat academia, vivant professores, :¦
vivat membrum quodlibet, vivant membra quaelibet,
¦: semper sint in flore :¦

¦: Vivant omnes virgines faciles, fomosae :¦
vivant et mulieres, tenerae, amabiles,
¦: bonae laboriosae :¦

¦: Vivat et res publica et qui illam regit :¦
Vivat nostra vcivitas, maecenatum caritas,
¦: quae nos hic protegit :¦

¦: Pereat tristitia, pereant osores :¦
pereat diabolus, quivis antiburschius,
¦: atque irrisores :¦

Student sein, wenn die Veilchen blühen, das erste Lied die Lärche singt,
der Maiensonne junges Glühen triebweckend in die Erde dringt.
Stundent sein, wnn die weißen Schleier vom blauhen Himmel grüßend weh'n:
¦: Das ist des Daseins schönste Feier! Herr laß' sie nie zu Ende geh'n! :¦

Student sein, wenn die Humpen kreisen, in lieberschloßnem Freundesbund
von alter Treue bei den Weisen der Väter jauchzt der junge Mund.
Student sein, wenn die Herzen freier auf der Begeist'rung Höhe ste'hn:
¦: Das ist des Lebens schönste Feier! Herr laß' sie nie zu Ende geh'n! :¦

Student sein, wenn zwei Augen locken, ein süßer Mund verschwiegen küßt,
daß jählings alle Pulse stocken, als ob im Rausch man sterben müßt'.
Student sein in der Liebe Morgen, wenn jeder Wunsch ein frommes Fleh'n:
¦: Das ist das Leben ohne Sorgen! Herr laß' es nie vorüber geh'n! :¦

Student sein wenn die Hieb fallen, im scharfen Gang der selbst gewählt,
im blut'gen Aneinanderprallen der Mut sich für das Leben stählt.
Student sein, wenn dein einzig Sorgen, ob fest und tapfer du wirst steh'n:
¦: An deines Lebens Wagemorgen; Herr laß' die Zeiten nie vergeh'n! :¦

Student sein, wenn in Abendmatten dein Weg sich sacht schon niederneigt,
von West die Schar der Wolkenschatten schon vor das Blau des Tages steigt.
Student sein, wenn der Sang verklungen, der deinem Lenz einst Flügel lieh...
¦: und jung du trotzdem mit den Jungen, dann war es recht, dann stirbst du nie. :¦

Sind wir vereint zur guten Stunde, wir starker deutscher Männerchor,
so dringt aus jedem frohen Munde die Seele zum Gebet hervor;
denn wir sind hier in ernsten Dingen mit hehrem heiligen Gefühl;
¦: drum muß die volle Brust erklingen, ein volles, helles Saitenspiel :¦

Wem soll der erste Dank erschallen ? Dem Gott, der groß und wunderbar
aus langer Schande Nacht und allen im Flammenglanz erschienen war;
der unserer Feinde Trotz zerblitzet, der unsre Kraft uns schön erneut,
¦: und auf den Sternen waltend sitzet vom Ewigkeit zu Ewigkeit :¦

Wem soll der zweite Wunsch ertönen ? Des Vaterlandes Majestät!
Verderben allen die es höhnen ! Glück dem der mit ihm fällt und steht !
Es geht durch Tugenden bewundert, geliebt durch Redlichkeit und Recht,
¦: stolz von Jahrhundert zu Jahrhundert an Kraft und Ehren ungeschwächt :¦

Das Dritte, deutscher Männer Weide, am hellsten soll's geklungen sein !
Die Freiheit heißet deutsche Freude, die Freiheit führt der deutschen Reihn;
für sie zu leben und zu sterben, das flammt durch jede deutsche Brust,
¦: für sie um hohen Tod zu werben, ist deutsche Ehre deutsche Lust :¦

Das Vierte, hebt zur hehren Weihe die Hände und die Herzen hoch !
Es lebe alte deutsche Treue, es lebe deutscher Glaube hoch!
Mit diesen wollen wir bestehen, sie sind des Bundes Schild und Hort;
¦: fürwahr, es muß die Welt vergehen, vergeht das feste Männerwort :¦

Rückt dichter in der heil'gen Runde und klingt den letzten Jubelklang!
Von Herz zu Herz, von Mund zu Munde erbrause freudig der Gesang !
Das Wort, das unsern Bund geschürzet, das Heil, das uns kein Teufel raubt
¦: und kein Tyrannentrug uns kürzet, das sei gehalten und geglaubt :¦

Studentenlieder II

Was die Welt morgen bringt, ob sie mir Sorgen bringt, Leid oder Freud?
Komme, was kommen mag, Sonnenschein, Wetterschlag,
|: Morgen ist auch ein Tag, Heute ist heut! :|

Wenn’s dem Geschick gefällt, sind wir in alle Welt morgen zerstreut!
Drum laßt uns lustig sein! Wirt, roll’ das Faß herein!
|: Madel, schenk ein, schenk ein! Heute ist heut! :|

Ob ihren Rosenmund morgen schön Hildegund anderen deut -
Darnach ich nimmer frag’, das schafft mir keinen Plag’,
|: Wenn sie mich heut nur mag - Heute ist heut! :|

Klingklang, stoßt an und singt! Morgen vielleicht erklingt Sterbegeläut!
Wer weiß, ob nicht die Welt Morgen in Schutt zerfällt!
|: Wenn sie nur heut noch hält! Heute ist heut! :|

Hier sind wir versammelt zu löblichem Tun, drum, Brüderchen, ergo bibamus!
Die Gläser sie klingen, Gespräche sie ruhn beherziget: ergo bibamus!
Das heisst noch ein altes, ein tüchtiges Wort es passet zum ersten und passet so fort
und schallet, ein Echo, vom festlichen Ort ein herrliches: Ergo bibamus!

Ich hatte ein freundliches Liebchen gesehn da dacht' ich mir: Ergo bibamus!
und nannte mich freundlich, da liess sie mich steh'n; ich half mir und dachte: Bibamus!
und wenn sie versöhnet und herzet und küsst und wenn ihr das Herzen und Küssen vermisst,
so bleibet nur, bis ihr was Besseres wisst drum, Brüderchen, ergo bibamus!

Mich ruft mein Geschick von den Freunden hinweg ihr Redlichen! Ergo bibamus!
Ich scheide von hinnen mit leichtem Gepäck drum doppeltes Ergo Bibamus!
Und was auch der Filz von dem Leibe sich schmorgt so bleibt für den Heitern doch immer gesorgt
weil immer dem Frohen der Fröhliche borgt drum, Brüderchen, ergo bibamus!

Was sollen wir sagen zum heutigen Tag Ich dächte nur: Ergo bibamus!
Er ist nun einmal von besonderm Schlag drum immer aufs neue: Bibamus!
Er führet die Freude durchs offene Tor es glänzen die Wolken, es teilt sich der Flor
da scheint uns ein Bildchen, ein göttliches vor. Wir klingen und singen: Bibamus!

Wenn sich der Abend mild zur Erde senket
von Hause fort mein Schritt freudig sich lenket
im roten Lichterschein ladet mich freundlich ein
Sanktus Gambrinus!

Dort bei der Freunde fröhlichen Scherzen
schwinden die Sorgen, schweigen die Schmerzen
wenn dich der Kummer drückt tief nur ins Glas geblickt!
Salve Gambrinus!

Bei hellem Becherklang fliehen die Stunden schnell
sind bei frohem Sang Leiden entschwunden!
Weit geht das Herz mir auf zu neuem Lebenslauf
Salve Gambrinus!

Wenn dann die Sterne heimlich erblassen
muß ich die traute Stätte verlassen
wie war´s doch heut so schön! Freunde, auf Wiederseh´n!
Salve Gambrinus!

Vom hoh’n Olymp herab ward uns die Freude,
Ward uns der Jugend Traum beschert;
Drum, traute Brüder, trotz dem blassen Neide,
Der unsre Jugendfreuden stört!
|: Feierlich schalle der Jubelgesang
Schwärmender Bruder beim Becherklang! :|

Versenkt ins Meer der jugendlichen Wonne
Lacht uns der Freuden hohe Zahl,
Bis einst am späten Abend uns die Sonne
Nicht mehr entzückt mit ihrem Strahl.
|: Feierlich schalle der Jubelgesang
Schwärmender Brüder beim Becherklang! :|

So lang es Gott gefällt, ihr lieben Brüder,
Woll’n wir uns dieses Lebens freu’n
Und, fällt der Vorhang einst dann uns hernieder,
Vergnügt uns zu den Vätern reih’n.
|: Feierlich schalle der Jubelgesang
Schwärmender Bruder beim Becherklang! :|

Herr Bruder, trink aufs Wohlsein deiner Schönen,
Die deiner Jugend Traum belebt!
Laß ihr zu Ehr’ ein flottes Hoch ertönen,
Daß ihr’s durch jede Nerve bebt.
|: Feierlich schalle der Jubelgesang
Schwärmender Bruder beim Becherklang! :|

Ist einer unsrer Brüder dann geschieden,
Vom blassen Tod gefordert ab,
So weinen wir und wünschen Ruh und Frieden
In unsres Bruders kühles Grab.
|: Weinet und wünschet Ruhe hinab
In unsres Bruders kühles Grab. :|

Die 5. Strophe wird nur bei einer Trauerkneipe gesungen und die ersten 4 Strophen dabei ohne Refrain.

Krambambuli, das ist der Titel des Tranks, der sich bei uns bewährt;
er ist ein ganz probates Mittel, wenn uns was Böses wiederfährt
¦: Des Abends spät, des Morgens früh
trink ich mein Glas Krambambuli, Kram-bim-bam-bambuli, Krambambuli :¦

Bin ich im Wirtshaus abgestiegen, gleich einem großen Kavalier,
dann laß ich Brot und Braten liegen und greife nach dem Pfropfenziehr;
¦: dann bläst der Schwager tantari
zu einen Glas Krambambuli, Kram-bim-bam-bambuli, Krambambuli :¦

Reißt michs im Kopf, reißt michs im Magen, hab ich zum Essen keine Lust;
wenn mich die bösen Schnupfen plagen, hab ich Katarrh auf meiner Brust:
¦: Was kömmern mich die Medici?
Ich tink mein Glas Krambambuli, Kram-bim-bam-bambuli, Krambambuli :¦

Wär ich zum großen Herrn geboren, wie Kaiser Maximilian,
wär mir ein Orden auserkoren, ich hängte die Devise dran:
¦: "Toujours fidèle et sans souci
c´est Vordre du Crambambouli." :¦

Ist mir mein Wechsel ausgeblieben, hat mich das Spiel labet gemacht,
hat mir mein Mädchen nicht geschrieben, ein'n Trauerbrief die Post gebracht:
¦: Dann trink ich aus Melancholie
ein voller Glas Krambambuli, Kram-bim-bam-bambuli, Krambambuli :¦

An der Saale hellem Strande stehen Burgen stolz und kühn.
Ihre Dächer sind gefallen, und der Wind streicht durch die Hallen,
Wolken ziehen drüber hin.

Zwar die Ritter sind verschwunden, nimmer klingen Speer und Schild;
doch dem Wandersmann erscheinen in den altbemoosten Steinen
oft Getalten zart und mild.

Droben winken holde Augen, freundlich lacht manch roter Mund.
Wandrer schaut wohl in die Ferne, schaut in holder Augen Sterne,
Herz ist heiter und gesund.

Und der Wandrer zieht von dannen, denn die Trennungsstunde ruft;
und er singet Abschiedslieder, "Lebewohl" tönt ihm hernieder,
Tücher wehen in der Luft.

Studentenlieder III

1. Gold und Silber lieb' ich sehr,
kanns auch sehr gebrauchen,
hätt' ich nur ein ganzes Meer,
mich hinein zu tauchen;
's braucht nicht grad geprägt zu sein,
hab's auch so ganz gerne,
|:sei's des Mondes Silberschein,
sei's das Gold der Sterne.:|

2. Doch viel schöner ist das Gold,
das vom Lockenköpfchen
meines Liebchens niederrollt
in zwei blonden Zöpfchen.
Drum, mein liebes Kind,
lass uns herzen, küssen,
|:bis die Locken silbern sind
und wir scheiden müssen.:|

3. Seht, wie blinkt der goldne Wein
hier in meinem Becher;
horcht, wie klingt so silberrein
froher Sang der Zecher;
dass die Zeit einst golden war,
will ich nicht bestreiten,
|:denk' ich doch im Silberhaar
gern vergangner Zeiten.:|

1. Ça, ça, geschmauset, lasst uns nicht rappelköpfig sein!
Wer nicht mit hauset, der bleibt daheim!
Edite, bibite, collegiales,
|: per multa saecula pocula nulla! :|

2. Der Herr Professor liest heut' kein Kollegium;
drum ist es besser, man trinkt eins 'rum.
Edite, bibite,...

3. Trinkt nach Gefallen, bis ihr die Finger danach leckt,
dann hats uns allen recht wohl geschmeckt.
Edite, bibite,...

4. Auf, auf, ihr Brüder! erhebt den Bacchus auf den Thron
und setzt euch nieder! Wir trinken schon.
Edite, bibite,...

5. So lebt man immer, solang der junge Lenz uns blinkt
und Jugendschimmer die Wangen schminkt.
Edite, bibite,...

6. Knaster, den gelben, hat uns Apollo präpariert
und uns denselben rekommandiert.
Edite, bibite,...

7. Hat dann ein jeder sein Pfeifchen Knaster angebrannt,
so nehm' er wieder das Glas zur Hand!
Edite, bibite,...

8. So lebt man lustig, weil es noch flotter Bursche heisst,
bis dass man rüstig ad patres reist.
Edite, bibite,...

9. Denkt oft, ihr Brüder, an unsre Jugendfröhlichkeit!
Sie kehrt nie wieder, die goldne Zeit!
Edite, bibite,...

1. Und wenn sich der Schwarm verlaufen hat
um mitternachtige Stunde,
dann findet unter den Edleren statt
eine würdige Tafelrunde,
|: Es sind erhaben ob Raum und Zeit
die Ritter von der Gemütlichkeit. :|

2. Und wie der Zapfen vom Fasse springt,
so springt der Deckel vom Herzen,
und was sich drinnen bewegt, das klingt
in lustigen Liedern und Scherzen.
|:Es sind dem freien Worte geweiht
die Ritter von derGemütlichkeit. :|

3. Wenn einem trocken die Kehle ward
und er durstig lechzt nach dem Nassen,
so ist es dieser Ritter Art,
daß sie ihn nicht sterben lassen.
|:Es sind dem Wohle der Menschen geweiht
die Ritter von der Gemütlichkeit.:|

4. Und wenn sich etliche Toren gar
in traurigem Irrtum bekannten
zu jener beklagenswerten Schar
der Sekte der Flagellanten,
|: denen setzen zurecht den Kopf bei Zeit
die Ritter von der Gemütlichkeit. :|

5. Drum lebe hoch das freie Wort,
daß frisch von den Lippen es rinne!
Drum lebe, wem nicht die Kehle verdorrt
und wer nicht verachtet die Minne!
|: Drum leben, erhaben ob Raum und Zeit,
die Ritter von der Gemütlichkeit.:|

1. Der Papst lebt herrlich in der Welt
es fehlt ihm nicht an Ablassgeld,
er trinkt den allerbesten Wein,
ich möchte doch der Papst wohl sein,
er trinkt den allerbesten Wein,
ich möchte doch der Papst wohl sein.

2. Doch nein ! er ist ein armer Wicht
ein holdes Mädchen küsst ihn nicht
|: er schläft in seinen Bett allein
ich möchte doch der Papst nicht sein :|

3. Der Sultan lebt in Saus und Braus,
der wohnt in einem großen Haus
voll wunderschöner Mägdelein,
ich möchte doch der Sultan sein, ...

4. Doch nein ! er ist ein armer Mann;
er lebt nach seinem alt' Koran,
|: er trinkt nicht einen Tropfen Wein,
ich möchte doch nicht Sultan sein. :|

5. Getrennt wünscht ich mir beider Glück
nicht einen einz'gen Augenblick,
|: doch das ging ich mit Freuden ein:
bald Papst, bald Sultan möcht ich sein. :|

6. Drum Mädchen, gib mir einen Kuss,
denn jetzt bin ich der Sultanus
|: drum traute Brüder, schenkt mir ein,
damit ich auch der Papst kann sein. :| 

1. Nein, ihr könnt uns nicht begreifen,
denen nie ein Burschenband
als ein immergrüner Reifen
um die junge Brust sich wand.
Die ihr auf dem Pfad der Tugend
durch das harte Dasein trabt
|: und darüber eurer Jugend
holde Lust verloren habt. :|

2. Nach des Tages Qual und Hitze
flüchten wir zum Alten Haus
und in Band und bunter Mütze
treiben wir die Sorgen aus.
Und die Burschen, die das singen,
das ist unser Fleisch und Blut,
|: daß die Seelen sich verschlingen
in der heißen Liebesglut. :|

3. Wer sich legt mit heilen Wangen,
der kann sanft und sicher ruhn,
aber keiner soll verlangen,
daß wir just dasselbe tun.
Wenn wir schmieden unsre Waffen,
und es schwingt sie jeder Mann,
|: also lasst uns doch zufrieden,
denn es geht euch gar nichts an. :|

4. Wenn wir einst vollendet haben
blitzt am Grab uns blanke Wehr,
und auch euch wird man begraben,
doch kein Bursch senkt euch den Speer.
Laßt uns schwärmen, laßt uns singen,
bis das Lied zu Ende geht,
|: aber redet nicht von Dingen, die ihr einmal nicht versteht. :|

1. Beim Rosenwirt am Grabentor
des Abends um halb sechs
den Hammer schwingt der Wirt empor
und schlägt den Zapfen ex!
Das schlurrt und glurrt aus feuchter Nacht
vom Spundloch in die Kann',
ei seht, wie's Antlitz jedem lacht,
jedwedem Zechersmann:
|: Bierlein, rinn! Bierlein, rinn!
Was nutzen mir die Kreuzerlein,
wenn ich gestorben bin! :|

2. Beim Rosenwirt im Stübel drin,
da sitzt ein junges Blut,
die schmucke,schlanke Kellnerin,
war ihm noch gestern gut.
Doch heute ist sie durch gebrannt,
fahr wohl, du falsche Hex!
Der Bursch kehrt sein Gesicht zur Wand
und summt um halber sechs
(:,,Bierlein, rinn! Bietlein rinn!
Was nutzen mir die Kreuzerlein,
wenn ich gestorben bin!":|

3. Beim Rosenwirt am Eichentisch,
da thront ein braver Greis,
die Wangen rot, die Augen frisch,
die Haare silberweiß!
Schlug ihm gleich manchen großen Plan
das Schicksal schnöd entzwei —
um halber sechs schlägt auch wer an,
der Alte brummt dabei
„Bierlein, rinn usw."

4. Beim Rosenwirt am Grabentor,
da blüht ein fein Gewächs,
das heben wir im Glas empor
schon abends um halb sechs.
Wir heben es gar emsig hoch,
wir leeren's auf den Grund —
um Mitternacht da klingt es noch,
schallt's noch von Mund zu Mund
„Bierlein, rinn usw."

5. Und schlägt mir einst der Sensenmann
den Nagel auf die Truh,
rast ich von harter Lebensbahn
in kühler Grabesruh.
Dann schwingt bekränzt den Becher mir,
dem müden Wandersmann,
der euch gelehrt den Spruch zum Bier,
und hebet also an
„Bierlein, rinn usw."

Studentenlieder IV

1. Drei Klänge sind's, sie tönen hold und rein
voll Harmonie durch unser Burschenleben,
drei Klänge sind's, die uns wie goldner Wein
zu frohem Schlag das freie Herz erheben;
sie will ich preisen noch mit grauem Haar,
bis mich der Tod ins Dunkel zieht hernieder:
Der Schläger Klang, der Gläser Klang, der Klang der Lieder,
sie will ich preisen nun und immerdar!

2. Des Schlägers Klang, er tönt so scharf und kühn,
für Burschenehre blitzet seine Klinge;
beim Gläserklang so froh die Herzen glühn,
trägt sie empor des Weines Geisterschwinge.
Der Lieder Klang hebt sich zum Himmel auf,
im Preis des Edlen, Guten, Hohen, Schönen;
der Freiheit Lied, der Liebe Lied, es soll ertönen
mit goldnem Schall durch unsern Lebenslauf.

3. Drei Klänge sind's von ganz besondrer Art,
sie dünken uns die herrlichsten von allen,
darum, ihr Brüder, lasset froh geschart
das Jubellied zu ihrem Ruhm erschallen!
Auf, nehmt das Glas mit goldnem Wein zur Hand
und ruft es laut nach alter deutscher Weise:
Das Schwert zum Schutz, das Glas aufs Wohl,
das Lied zum Preise fürs schöne, große deutsche Vaterland!

1. Es hatten drei Gesellen
ein fein Kollegium,
|: es kreiste so fröhlich der Becher
in dem kleinen Kreise herum. :|

2. Sie lachten dazu und sangen
und waren froh und frei,
|:des Weltlaufs Elend und Sorgen,
sie gingen an ihnen vorbei. :|

3. Da starb von den dreien der eine,
der andre folgt' ihm nach
|:und es blieb der dritte alleine
in dem öden Jubelgemach.: |

4. Und wenn die Stunde gekommen
des Zechens und der Lust,
|: dann tat er die Becher füllen
und sang aus voller Brust. :|

5. So saß er einst auch beim Mahle
und sang zum Saitenspiel
|:und zu dem Wein im Pokale
ein helle Träne fiel:|

6. „Ich trink' euch ein Schmollis, ihr Brüder!
Wie sitzt ihr so stumm und still?
|:Was soll aus der Welt denn werden,
wenn keiner mehr trinken will?":|

7. Da klangen der Gläser dreie
und wurden mählich leer:
|:„Fiducit, fröhlicher Bruder!" —
Der trank keinen Tropfen mehr.:|

1. Burschen heraus!
Lasset es schallen von Haus zu Haus!
Wenn der Lerche Silberschlag
grüßt des Maien ersten Tag,
dann heraus, und fragt nicht viel,
frisch mit Lied und Lautenspiel!
Burschen heraus!

2. Burschen heraus!
Lasset es schallen von Haus zu Haus!
Ruft um Hilf' die Poesie
gegen Zopf und Philisterei,
dann heraus bei Tag und Nacht,
bis sie wieder frei gemacht!
Burschen heraus!

3. Burschen heraus!
Wenn es gilt für Vaterland,
treu die Klingen dann zur Hand,
und hinaus mit mutgem Sang,
wär es auch zum letzten Gang!
Burschen heraus!

1. Wütend wälzt sich einst im Bette
Kurfürst Friedrich von der Pfalz;
gegen alle Etikette
brüllte er aus vollem Hals:
|:Wie kam gestern ich ins Nest?
Bin scheint's wieder voll gewest!:|

2. „Na, ein wenig schief geladen",
grinste d'rauf der Kammermohr,
„selbst von Mainz des Bischofs Gnaden
kamen mir benebelt vor —
|:'s war halt doch ein schönes Fest:
Alles wieder voll gewest!":|

3. „So? Du findest das zum Lachen?
Sklavenseele, lache nur!
Künftig, werd' ich's anders machen,
Hassan, höre meinen Schwur:
|: 's letzte Mal bei Tod und Pest,
war es, daß ich voll gewest.":|
Wütend wälzt sich einst im Bette4.png

4. „Will ein christlich Leben führen,
ganz mich der Beschauung weih'n,
um mein Tun zu kontrollieren,
trag' ich's in ein Tagbuch ein
|:und ich hoff', daß ihr nicht les't,
daß ich wieder voll gewest.":|

5. Als der Kurfürst kam zum Sterben,
machte er sein Testament,
und es fanden seine Erben
auch ein Buch in Pergament.
Drinnen stand auf jeder Seit':
|:,,Seid vernünftig, liebe Leut',
dieses geb' ich zu Attest:
Heute wieder voll gewest!":|

6. Hieraus mag nun jeder sehen,
was ein guter Vorsatz nützt,
und wozu auch widerstehen,
wenn der volle Becher blitzt?
|:Drum stoßt an! Probatum est:
Heute wieder voll gewest!":|

1.Im schwarzen Walfisch zu Askalon, da trank ein Mann drei Tag,
|: bis dass er steif wie ein Besenstiel am Marmortische lag. :|

2.Im schwarzen Walfisch zu Askalon, da sprach der Wirt: Halt ein!
|: Der trinkt von meinem Baktrerschnaps mehr, als er zahlen kann. :|

3. Im schwarzen Walfisch zu Askalon, da bracht der Kellner Schar
|: in Keilschrift auf sechs Ziegelstein' dem Gast die Rechnung dar. :|

4. Im schwarzen Walfisch zu Askalon, da sprach der Gast: O weh!
|: Mein bares Geld ging alles drauf im Lamm zu Ninive! :|

5.Im schwarzen Walfisch zu Askalon, da schlug die Uhr halb vier,
|: da warf der Hausknecht aus Nubierland den Fremden vor die Tür. :|

6.Im schwarzen Walfisch zu Askalon wird kein Prophet geehrt,
|: und wer vergnügt dort leben will, zahlt bar, was er verzehrt. :|

7. Im schwarzen Walfisch zu Askalon da schlug die Uhr halb neun,
|: da kroch der rausgeschmiss'ne Gast beim Fenster wieder ´rein. :|

1. Was die Welt morgen bringt,
Ob sie mir Sorgen bringt,
Leid oder Freud?
Komme, was kommen mag,
Sonnenschein, Wetterschlag,
|: Morgen ist auch ein Tag,
Heute ist heut! :|

2. Wenn's dem Geschick gefällt,
sind wir in alle Welt morgen zerstreut!
Drum laßt uns lustig sein!
Wirt, roll das Faß herein!
|: Mädel, schenk ein,
schenk ein! Heute ist heut! :|

3. Ob ihren Rosenmund
morgen schön Hildegund
anderen beut —
darnach ich nimmer frag,
das schafft mir keine Plag',
wenn sie mich heut nur mag —
heute ist heut!

4. Klingklang, stoßt an und singt!
Morgen vielleicht erklingt
Sterbegeläut !
Wer weiß, ob nicht die Welt
morgen in Schutt zerfällt!
Wenn sie nur heut noch hält!
Heute ist heut!